Zeitlos…

im Moment sein und entspannen…

Wer langsam geht, sieht Gottes Wunder…

Beobachten Sie sich mal.
Die meiste Zeit, die wir aktiv, also bewusst, leben und wahrnehmen, haben wir es eilig, nicht wahr?
Wir müssen schnell die Kinder zur Schule bringen, wir müssen schnell zur Arbeit, wir müssen schnell noch einkaufen und putzen und schnell telefonieren.
Dann müssen wir noch kurz tanken, noch kurz eine E-Mail schreiben, noch kurz ´ne Pizza in den Backofen schieben und noch kurz aufs Klo und noch ´zig andere Dinge, die wir ganz schnell oder kurz noch erledigen müssen.
Gefühlt haben wir also nie Zeit. Kurz und schnell muss es gehen.
Ist das nicht stressig?
Ist das nicht auch sehr mühselig?
Macht Ihnen das Spaß?

Stress ist Gift für unseren Körper-das wissen wir.
Und doch gönnen wir uns viel zu selten eine Pause.
Es sei denn, wir schaffen es noch kurz zu baden oder kurz zum Friseur zu gehen.(Sie wissen, was ich meine)

Dabei ist es in unserer Gesellschaft so notwendig, dass wir uns Zeit nehmen.
Zeit nehmen für uns. Für unsere Bedürfnisse. Für unseren Frieden und unsere Seele.
Ich habe mir schon so oft überlegt, was ich persönlich geben kann und geben will.
Was kann ich Gutes tun, wovon andere Menschen, Tiere, Pflanzen und die Erde profitieren?
Es geht darum, dem Ganzen wieder Qualität und Sinn zu geben. Genuss, Freude, Wahrhaftigkeit, Leichtigkeit…

Wann haben Sie zum Beispiel das letzte Mal einen Spaziergang im Wald gemacht? Ohne durch zu marschieren, als ob sie der Erste sein müssen. Einfach langsam geschlendert. Sich alles angesehen. Ab und zu angehalten. Den Geruch aufgenommen oder die Rinde eines Baumes berührt oder einfach nur da gesessen und gelauscht.
Vielleicht sogar die Augen zugemacht und nur so da gewesen.
Wenn ich durch den Wald gehe, nehme ich mir gerne Wege vor, die abseits der breiten Wege verlaufen.
Ich sehe mir gerne die Bäume an, ich höre dem Flüstern und Rauschen des Windes durch die Blätter zu und freue mich an dem Zwitschern der Vögel.
Ich halte meine Füße in klares Bachwasser und ab und zu sehe ich Rehe. Manchmal geben die Frösche ein Konzert und ich stelle mir vor, wie die Nymphen unter Wasser dazu tanzen. Oder wie die Zwerge und Elfen in den moos- und efeubewachsenen Baumstümpfen hausen.
Für mich lebt alles und alles ist miteinander verbunden.
Auch wir Menschen gehören dazu.
Wir sind nicht getrennt von der Natur.
Wir haben nur verlernt, uns zugehörig zu fühlen.
Aber desto öfter wir uns in der Natur aufhalten, desto verbundener fühlen wir uns.
Probieren Sie es mal aus.
Nehmen Sie sich Zeit.
Lassen Sie Ihr hektisches Leben mal hektisches Leben sein und planen Sie mal drei Stunden ein(oder mehr) und betreten Sie ihre ursprüngliche Heimat.
Den Wald.
Ob Sie dann nur eine Stunde oder eine halbe Stunde dort sind, spielt keine Rolle.
Wichtig ist nur, dass Sie nicht das Gefühl haben, Sie haben keine Zeit.
Betreten Sie also den Wald.
Sie werden bemerken, wie schnell Sie laufen.
Machen Sie langsam.
Noch langsamer.
Und noch langsamer.
So langsam, dass Sie denken, Sie sind eine Schnecke und wenn andere Menschen an Ihnen vorbeilaufen, sind die viermal so schnell mit der Strecke fertig.
Aber das ist egal. Denn es gibt weder eine Strecke, noch ein Ziel, noch Zeit. Sie sind einfach nur im Wald und verbringen dort Zeit.
Sie gönnen sich, zur Ruhe zu kommen.
Wenn ich mir vorstelle “zur Ruhe zu kommen” sehe ich immer ein kleines Hobbithaus in der Natur, in dem eine alte, freundliche Dame (Frau Ruhe) wohnt, die für mich ein Lächeln, eine Umarmung und einen Tee bereit hält. Bei ihr kann ich jederzeit vorbei gehen und runterkommen.
Ich habe es mir angewöhnt, am Anfang eines Waldaufenthalts, einen Baum auszusuchen, der für mich der Garderobenbaum ist. An ihm darf ich mein Bündel von Ängsten und Sorgen abhängen und ohne diese Last in den Wald gehen. Ich lasse all die Hektik draußen.

Letztes Jahr bin ich auf einem Berg in Italien gewesen. Der Aufstieg ist relativ mühsam, doch man hat eben gerade dann die Gelegenheit, langsam zu gehen.
Man kann schlicht und einfach nicht schneller.
Was ich dort alles entdeckt habe, war einfach nur wunderschön.
Die Steine, die Bäume, die Bäche, die Tiere und… auch viele Pilze.
Ich bin kein Pilzsammler, dafür kenne ich mich zuwenig aus, doch den Steinpilz kann ich mittlerweile an Geruch, Aussehen und Geschmack erkennen.
Diese lieben Geschöpfe findet man aber nur mit Ruhe und Gemütlichkeit. Meiner Auffassung nach zeigen sie sich nicht jedem.
Wer langsam geht, entdeckt Gottes Wunder, dachte ich mir da.
Und es stimmt.
Wir nehmen unsere Umwelt viel deutlicher wahr.

Also mein Tipp an Sie:
Gehen Sie langsam.
Genießen Sie das Sein an sich, ohne Ziel oder Plan.
Nehmen Sie sich ganz Bewusst Zeit und betrachten Sie Mutter Erde und all ihre Schätze, die sichtbar werden für alle, die neugierig und zeitlos auf Entdeckungsreise gehen.
Seien Sie aber bitte stets respektvoll. Treten Sie nicht auf kleine Bäumchen und hinterlassen Sie keine “Zivilisationsspuren”.
Ich wünsche Ihnen viel Freude.

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2 Kommentare zu „Zeitlos…“

  1. Liebe Jenny, so schön geschrieben. In all der Unaufmerksamkeit haben wir vergessen uns zu spüren. Das ist traurig. Danke für deine Inspirationen und den Tipp, zurück in die Natur zu gehen. Ich werds machen. Liebe Grüße.

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