Glück passiert immer dann,
wenn wir feststellen, dass wir im Unglück sitzen und erkennen,
das Glück die einfachen Dinge sind,
die uns täglich begegnen.
Mein Kind, das mir sagt, dass es mich liebt.
Frische Luft, die mich endlich wieder umgibt.
Ein Sonnenuntergang, in allen Farben,
zu Essen und Trinken, nach Stunden oder Tagen.
Einen Hund zu streicheln, der einen nicht kennt,
einen Baum zu umarmen, im Wald, beim Laufen
und sternenklare Nächte, unterm Firmament.
Wenn alles blöd ist und kaum zu ertragen,
jemanden neben sich, zum Lachen, zu haben.
Wind der durch meine Haare weht,
Lieder zu singen, der Text ganz verdreht.
Es sind die einfachen Dinge, die Glück bedeuten.
Wir sollten nicht eine Sekunde vergeuden.
Ich dachte immer, nur, wenn ich meine großen Wünsche und Ziele erreiche, kann ich glücklich sein. Ansonsten ist alles, was ich tue wertlos und macht mich unglücklich.
Doch die Erfahrungen, die mich an meine Grenzen bringen, sind die, die mich lehren, dass das Leben wundervoll ist.
Zu schätzen, dass man atmet, dass man keine Schmerzen hat, dass man frei ist, dass man genießen kann und zwar alles. Das ist Leben. Das ist Freude und das ist wohl das höchste Glück, das wir begreifen können.
Ich bin soo dankbar, für jeden einzelnen Moment in meinem Leben.
Diese Zeilen schreibe ich im Krankenhaus. Zum zweiten Mal war ich einen ganzen Tag lang nüchtern, um zu erfahren, dass ich, an diesem Tag, wieder nicht operiert werden kann.
Was nehme ich aus dieser Erfahrung mit?
Vieles liegt nicht in meinen Händen. Zeit ist relativ. Ich halte mehr aus, als ich dachte.
Es gibt viel Schlimmeres, ich kann dankbar sein.
Das Leben ist, zumindest in meinem jetzigen Körper, endlich und ich sollte es genießen.
Was mich nun wieder zu einer speziellen Frage bringt, die mich nun schon so lange begleitet:
Was will ich von ganzem Herzen tun, wenn ich wieder hier raus bin?
Jenny Treecake, 25.02.2019